Freiwillige Feuerwehr Tiefenbach

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Fahnenweihe 1960
Veröffentlicht in: Übungen
Übungen

80-jähriges Stiftungsfest mit Fahnenweihe

am 29. Mai 1960

 

Zeitungsbericht vom 31. Mai 1960:


"Es ist ein sinnvoller Brauch eine Fahne zu weihen"

Feuerwehr Tiefenbach beging 80jähriges Stiftungsfest mit Fahnenweihe

Tiefenbach. Pünktlich um 5 Uhr früh donnerten am Sonntag die ersten Böllerschüsse und klang das Geläut der Kirchenglocken durch das Tal. Die Feuerwehr Tiefenbach begann in aller Festlichkeit ihren großen Tag, der schon Monate vorher von dem rührigen und aufgeschlossenen Feuerwehrkommandanten Georg Gahr und seinem Festausschuß vorbereitet wurde. Wir berichteten bereits gestern kurz darüber. Unter den Klängen der Blaskapelle "Jung-Buch" marschierte die Jubelwehr durch das Dorf und holte die Fahnenjungfrauen und den Bürgermeister ab. Anschließend wurde der Patenverein, die Freiwillige Feuerwehr Ast, festlich empfangen. Ein feierlicher Zug geleitete die Fahnenmutter, Frau Marielle Paintner, zum Festplatz. Allmählich trafen auch die Abordnungen der angekündigten 53 Vereine ein. Um 9.30 Uhr hatten sich alle zum gemeinsamen Kirchgang vor dem Festzelt versammelt. Ein farbenfrohes Bild bot der Festzug den Betrachtern. Viele Gäste von auswärts waren in das idyllisch gelegene Dorf gekommen, um diesen Festtag mitzuerleben.

In den Reihen der Ehrengäste sah man den stellvertretenden Landrat Toni Beck. Kreisbrandinspektor Brunner, den Bürgermeister mit seinen Gemeinderäten, 0berlehrer i. R. Willi Buchstett und Hauptlehrer Händlmayer von Ast. Es formierte sich ein prächtiger Zug, voran die Ehrenjungfrauen mit der Fahnenmutter, an sie anschließend die Feuerwehren der näheren und weiteren Umgebung. Vor der, auf dem Berg liegenden Ulrichskirche, war der Altar aufgebaut.

Den Festgottesdienst hielt der in Ast beheimatete Kaplan Ignaz Blenninger, der eigens zu diesem Fest aus München gekommen war. Er sagte in seiner Predigt: "Im Mittelpunkt dieses Gottesdienstes steht eine Fahne, die geweiht werden soll. Aus diesem Grunde hat sich eine große Gemeinde eingefunden, um das Wort Gottes zu hören und Kraft zu schöpfen für den Alltag." Dann nahm er drei Andenkenbänder als Sinnbild und führte aus, er möchte auf jedes dieser Bänder einen Spruch schreiben: 1. den treuen Glauben an Gott, 2. die Liebe zur Heimat und als drittes das Gedenken an die Toten. Mahnende Worte fand er für diejenigen, die sich in der heutigen, modernen Zeit eine Religion nach eigenen Gesichtspunkten aufbauen möchten, und das Geldverdienen vor die Existenz Gottes setzen. Er warnte vor dem Materialismus, da er geeignet ist, das Wort Gottes aus den Herzen zu verdrängen. Zum zweiten Sinnbild fand er liebevolle Worte für die Gemeinde Tiefenbach, in deren unmittelbarer Nachbarschaft er groß geworden ist und meinte: "Der Ausgangspunkt eines jeden Menschen auf seinem Lebensweg ist das Elternhaus, deshalb soll man es immer lieben und achten."

Am Ende seiner Predigt kam er auf die Toten zusprechen, besonders auf diejenigen, die auf den Schlachtfeldern von zwei Weltkriegen verbluteten. Nach der Predigt segnete er die Fahne. Dann senkte sich die neue Fahne der Freiwilligen Feuerwehr Tiefenbach und die des Patenvereins Ast, während dabei Böllerschüsse ertönten und die Musik ein Loblied auf Gott anstimmte.

Nach dem Gottesdienst gedachte man am Kriegergrab der gefallenen und vermissten Kameraden. Feuerwehrkommandant Georg Gahr legte einen Kranz nieder. Dazu spielte die Kapelle das Lied vom guten Kameraden. Alle Vereine, die mit ihren Fahnen den Altar umsäumten, marschierten nun zum gemeinsamen Mittagsmahl ins Gasthaus Wittmann zurück. Um 14 Uhr zog der Festzug durch das Dorf. Anschließend fand die Bänderverteilung statt. Die Bänder der Fahnenmutter und der Jungfrauen wurden an die neue Fahne der Tiefenbacher Wehr geheftet. Der Kommandant dankte allen, die der Feuerwehr die Ehre gaben, und das Fest durch ihre Teilnahme verschönerten. Sein Dank galt vor allem Staatssekretär Dr. Franz Lippert. Außerdem bedankte er sich bei dem stellvertretenden Landrat Toni Beck, Kreisbrandinspektor Brunner, der Fahnenmutter und den Fahnenjungfrauen. Sein weiterer Dank galt dem Bürgermeister als Vorstand der Wehr, und dem Gemeinderat.

Anschließend überbrachte Staatssekretär Dr. Lippert die Grüße des Innenministers Goppel, der selbst ein Freund der Feuerwehren ist, und des Landrats Graf Spreti, der leider durch eine ältere Verpflichtung verhindert war, am Fest teilzunehmen. Dann würdigte er die Aufgaben der Feuerwehr, die selbstlos so manche Opfer auf sich nehmen müsse, um das Hab und Gut ihrer Mitmenschen zu schützen. Das Schönste an einem Feuerwehrverein ist die Kameradschaft, die die einzelnen Mitglieder unlösbar miteinander verbindet.

Den Festtag beschloss eine lustige Tanzveranstaltung.

 

Newsbilder: fw60.jpg

 

Kaplan Blenninger (München) segnete die neue Fahne der Tiefenbacher Feuerwehr.



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